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Reisepodcast Die Urlaubsmacher #61 Sultanat Oman

Imme Woehrmann 8. Mai 2023


Background
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Spektakuläre Landschaften mit Meer, Bergen, Wüsten sowie Kultur, Geschichte und UNESCO Welterben

Das Sultanat Oman ist landschaftlich vielfältiger und kulturell reicher als vermutet. Das Land am arabischen Meer ist so groß wie Deutschland und zählt nur etwa 4 Millionen Einwohner. Es gibt also reichlich Platz. In den letzten Jahren haben viele bekannte Hotelgruppen Häuser eröffnet und die Region entdeckt. Gleichzeitig kann man allein in der Wüste unter einem grandiosen, klaren Sternenhimmel zelten. Dies geht auch, weil Oman nach Island das zweitsicherste Land ist. Die Omanis sind sehr hilfsbereit und gastfreundlich. Wenn man zum Tee eingeladen wird, sollte man die Einladung annehmen, sagt Karen Hardan, die seit 25 Jahren in der Golfregion lebt und mit ihrem Unternehmen Perfect Journeys sich einen Namen gemacht hat. Im Reisepodcast #61 gibt Karen Reisetipps für den Oman.

Von Baden-Baden in die Welt

Zum Luxustourismus ist die gebürtige Baden-Badenerin Karen Hardan durch die Lehre zur Hotelkauffrau im legendären Brenners Park-Hotel & Spa (Reisepodcast #27) gekommen. „Von dort bin ich durchgestartet in die große weite Welt nach Shanghai in China, dann nach Maskat im Oman, wo ich für ein Fünfsternehotel im Verkauf und Marketing gearbeitet habe. Dann war ich in mehreren Orten in der Golfregion wie zum Beispiel Dubai, Kuweit, Jordanien. Dadurch kenne ich Gott und die Welt der Tourismusbranche“, fasst Karen ihre beruflichen Stationen zusammen. Heute führt sie mit Partnern die Incomingagentur Perfect Journeys und organisiert Reisen durch den Oman.

Die schönste Küste im Oman ist natürlich dort, wo Palmen am Strand wachsen. Das erinnert ein bisschen an Südindien.

Karen Hardan, Perfect Journeys

Die größte Sandwüste der Welt: Rub al Khali, das Leere Viertel

Das Sultnat Oman ist ein Land mit einer vielfältigen Landschaft aus Wüste, über 2.000 Kilometer fast unberührte Küste mit weißen Sandstränden und Steilküste. „Die schönste Küste ist natürlich dort, wo Palmen am Strand wachsen. Das erinnert ein bisschen an Südindien“, schwärmt Karen. „Dann haben wir zwei Wüsten: Wahiba Sands, die näher an der Hauptstadt Maskat liegt. Die andere ist Rub al Khali, das Leere Viertel, die im Süden bei Salala anfängt und die größte Sandwüste der Welt ist. Diese Wüste teilen wir uns mit Saudi-Arabien und den VAE. Dann haben wir Berge aus Lavagestein, die ganz anders als die Alpen sind. Es sind sehr malerische hohe Berge. Der Chebel Shams, Sonnenberg, ist 3.000 Meter hoch. Der Jebel Akhdar, der grüne Berg ist über 2.000 Meter hoch. In den Bergen befinden sich die so genannten Wadis. Das sind Trockenflusstäler, die sich bei Regen schlagartig mit Wasser füllen und zu reißenden Flüssen werden. Bei starken Regen sollte man nicht durch die Wadis fahren.“

Sonnenberg Jebel Shams, Perfect Journeys

UNESCO-Weltkulturerben im Oman

Neben der spektakulären Natur prägen den Oman eine alte Kultur und Geschichte. Das Sultanat hat fünf UNESCO-Weltkultureben:

Die archäologischen Stätten von Bat, al-Chutm und al-Ain mit den Bienenkorbgräbern aus der Bronzezeit.

Die Festung Bahla, die größte arabische Lehmburg.

Das Wasserkanalsystem Afladsch: Durch eine ausgefeilte Technik wird das Grundwasser über Land geleitet, in dem Zuflüsse verschlossen werden. Durch den Unterdruck fließt das Wasser den Berg hinauf. So werden Terrassenfelder bewässert.

Die Antike Stadt Qalhat, vom 11. bis 15. Jahrhundert Handelszentrum zwischen Ostasien und der Arabischen Halbinsel 

Das Weihrauchland im Süden in Salala, wo auch die Weihrauchstrasse beginnt. In Salala gibt es einen Weihrauchhafen und der Palast der Königin von Saba. Die Weihrauchstrasse verläuft vom Süden des Omans bis nach Jordanien. Im Oman wachsen die Weihrauchbäume. In den Häfen wurde der Weihrauch verschifft oder auf Kamele verladen. Die Karawanen sind dann durch den Oman, durch Saudi hoch nach Jordanien und bis nach Europa gezogen, um den Weihrauch zu handeln. Weihrauch war im Mittelalter sehr wertvoll.

Salala

Der Oman ist offen für andere Religionen

“Sind die arabischen Länder sind offen für andere Religionen?”, will Michael wissen. „Wenn die Hörer mich sehen würden, müssen sich eine blonde Frau mit kurzem Kleid, kurzärmelig vorstellen, die so in die Öffentlichkeit zum Einkaufen oder in die Stadt gehen kann“, stellt sich Karen vor. Der Golf ist sehr liberal und besonders der Oman, der liberaler als die anderen Staaten ist, weil die Omanis einer sunnitischen Glaubensrichtung angehören. Die Ibaditen sind noch freier als die restlichen Sunniten. Menschen unterschiedlicher Religionen können hier ihrem Glauben nachgehen. Wir haben hier als auch in Bahrein oder den VAE christliche Kirchen, Hindutempel, Synagogen. Es macht im Oman keinen Unterschied, ob man Sunnit oder Ibadit ist, alle beten in denselben islamischen Moscheen.

Der Oman zählt zu den sichersten Ländern der Welt

„Man kann sehr gut allein im Oman reisen“, bestätigt Karen im Reisepodcast. „Viele Gäste buchen eine geführte Reise, was den Vorteil hat, dass man sich entspannt zurück lehnen kann. Selbstreisende bekommen einen Mietwagen und ein Roadbook, das ist eine Reisebeschreibung mit allen GPS-Punkten und Wegbeschreibungen, Straßenkarte, Navi sowie ein Telefon mit einer Telefonkarte, um uns und die Hotels anzurufen. Mit dieser Ausrüstung können die Reisenden die Tour einfach abfahren. Die Reise wird vorher mit Fides Reisen und uns geplant. Im Oman herrscht Rechtsverkehr, so dass selbst fahren einfach ist. Die Straßen sind zum Teil sogar besser als in Europa. Für diejenigen, die abenteuerfreudig sind, sind Offroad-Touren klasse. Wenn man in die Wadis oder durch die Wüste mit einem Vierradantrieb fahren kann, macht das sehr viel Spaß.“

Die Straßenbeschilderung ist zweisprachig arabisch und englisch.

Worauf muss man bei den Touren durch die Wadis besonders achten?

„Es kann nur gefährlich bei Starkregen werden, wenn das Wasser kommt“, erklärt Karen. „Wenn wir erfahren, dass für den nächsten Tag ein Sturm mit Regen angesagt wird, dann warnen wir die Gäste. Bei Regen ist die klare Instruktion, nicht ins Wadi zu fahren. Wir sind immer im ständigen Kontakt und erkundigen uns, ob alles in Ordnung ist, ober der Reiseleiter ok ist.“

Wadi Shab, Perfect Journeys

Grüner Oman – kurze Regenzeit – Monsun im Süden

“In der Zeit zwischen Dezember und Februar kommt es schon vor, dass es ein bis zwei Tage regnet. Dann hört es jedoch wieder auf und die Sonne kommt raus. Im Süden des Omans, in Salala gibt es im Sommer eine Regenzeit. Das ist klassisch Monsunzeit. Der Monsun aus Indien schlägt im Süden auf der Landspitze auf und regnet sich zwischen Juni und August ab. Den Regen muss man sich jedoch eher wie Nebel oder den Ausdruck „es fällt“ vorstellen. Es sind keine richtigen Wassertropfen, sondern es ist permanent feucht. Dadurch entsteht in diesen drei Monaten eine üppige, grüne Vegetation, die außergewöhnlich für die arabische Halbinsel ist und es nur in dieser Region gibt. Deshalb gibt es dann einen arabischen Tourismus mit Besuchern aus Kuweit, Bahrain, Saudi, Katar. Sie kommen, weil es schön grün ist und sie den Regen gerne haben.”

Im Oman gehen die Menschen bei Regen auf die Straße und tanzen. Die Kinder planschen in den Pfützen. Das muss man mal gesehen haben. 

Karen Hardan, Perfect Journeys

Wenn der Regen sich in Salala abgeregnet hat, zieht er weiter bis nach Ostafrika.

Sightseeing-Tipps für die Hauptstadt Maskat

Der Startpunkt ist meist Maskat. Was sind Deine Reisetipps für die Hauptstadt? Was kann man unternehmen und sollte unbedingt gesehen haben?

“Man sollte unbedingt die große Sultan-Qabus-Moschee besichtigen”, rät Karen. Es ist die fünft größte Moschee der Welt aus rosa Sandstein. Dann das Opernhaus, das ein besonderes Anliegen des verstorbenen Sultan Qabus ist. Im Royal Opera House treten die größten Künstler der klassischen Musik auf wie José Carreras, Plácido Domingo. Sehenswert ist auch die Amouage Parfümmanufaktur, ein sehr hochwertiges, ein handgemachtes Parfüm, das es nur in ausgesuchten Parfümerien gibt. Wichtig ist auch der Muttrah Souk, der schönste und größte Markt im Oman, wo man Weihrauch, Gewürze und Souvenirs kaufen kann.”

Die so Seghelschiffe Dhaus werden in Suur gebaut, eine kleine Hafenstadt zweieinhalb Stunden entfernt von Maskat. Die Dhaus werden auch noch heute klassisch aus Holz durch Zusammengestecken und Kleben ohne Nägel und Schrauben gebaut. Mit solch einem Dhau ist Sindbad der Seefahrer, der aus Suur stammt, in See gestochen und hat seine Abenteuer erlebt. Die Dhaus gibt es im gesamten arabischen Raum.

Glamping in der Wüste unter dem Sternenhimmel

Glamping ist luxuriös, komfortabel ausgestattetes Camping. Im Zelt gibt es Betten, Teppiche, eine Dusche und Toilette. “Wir bieten Perfect Journey Glamping in den Bergen, am Strand oder am liebsten in der Wüste an. Das heißt der Gast wohnt völlig allein unter dem Sternenhimmel. Die persönlichen Betreuer kochen etc. und sind in Rufweite dabei. Abends gibt es ein großes Lagerfeuer. Die Mitarbeiter ziehen sich dann zurück. Es ist ein romantisches Erlebnis mit der Familie oder zu zweit.”  

Hat man in der Wüste auch Funk- oder Telefonempfang oder ist es eine natürliche Auszeit?

“In der Wüste hat man eine Auszeit. Eine besondere Ausrüstung ist bei einer klassischen Selbstfahrerrundreise auf der Straße jedoch nicht notwendig. Dafür reicht ein Navi. Ein GPS braucht man erst, wenn man tief in die Wüste hineinfährt. Allein durch die Wüste mit nur einem Auto fahren würde ich sowieso keinem empfehlen. Selbst einer Gruppe oder Familie mit drei bis vier Autos würde ich zu keiner Fahrt allein raten. Es ist die größte Sandwüste der Welt, wenn man sich verirrt, ist es sehr schwer gefunden zu werden. Dann muss man gut GPS lesen können, um sich dort zurecht zu finden. Auch muss man für den Notfall Essen, Wasser und Benzin dabeihaben. Daher würde ich jedem raten, mit einem Führer unterwegs zu sein.”

Fruchtbarer Berg: Muskateller, Datteln, Rosen

Am grünen Berg Jebel Akhdar wird ganz viel angepflanzt. Das Land ist sehr fruchtbar, auch durch die Wasserkanäle. Dort wachsen Rosen, Pfirsiche, Granatäpfel, Kirschen, Aprikosen und auch Weintrauben. In der präislamischen Zeit wurde Wein hergestellt. Das Keltern von Äpfeln und Weintrauben ist hier nicht unbekannt. Die Traube Muskateller stammt aus dem Oman und hat ihren Namen von der Stadt Muskat, die damals noch nicht Hauptstadt war. Der Muskateller ist in die Welt exportiert worden. Mit dem Islam kam das Alkoholverbot, weshalb die Trauben nur noch gegessen und nicht mehr zu Wein gekeltert werden.

Wie ist das Essen in dem Land, das von drei Seiten vom Meer umgeben ist?

“Die Omanis essen gerne Fleisch: Im Süden in Salala gibt es viele Kühe und Rindfleisch. Kamelfleisch und Kamelmilch sind sehr lecker und sehr leicht”, empfiehlt Karen. “Dann gibt es Schafe und Ziegen. Huhn kam erst später hinzu. Das Fleisch wird zusammen mit Reis oder Brot gegessen. Durch die Nähe zu Indien und die enge Verbindung mit der arabischen Welt sind viele Gewürze importiert worden. Das heißt, das arabische Essen ist gut gewürzt, jedoch nicht scharf. Es wird nicht gerne scharf gegessen. Fisch gibt es auch, Salat nicht.”

“Rosen werden angebaut, um Rosenwasser zu produzieren. Das Rosenwasser kommt in den Tee, den Kaffee, in die Süßspeisen, Wasser. Wasser mit Rosenwasser und Weihrauch schmeckt lecker.”

“Was ich vergessen habe zu erwähnen sind Datteln. Der Oman ist der größte Exporteur von Dattelpalmen. Es gibt ganz viele unterschiedliche Baumsorten. Die Datteln werden lose verkauft. Man kann sie daher probieren und dann kaufen. Im Supermarkt ist der Geheimtipp die Khalas Dattel, die als eine der besten Dattelsorten gilt.”

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